Sanierung ehemalige Chlorbenzenproduktion


   

In dem zur Abstromsicherung des Areals B des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen kontinuierlich betriebenen Brunnenriegel Nordost wurden erhebliche Mengen an Chlorbenzen nachgewiesen. Die hohe Belastung mit Chlorbenzen wäre dauerhaft mit erhöhten Grundwasserreinigungskosten verbunden. Untersuchungen nach der Herkunft der Chlorbenzene hatten zum Ergebnis, dass die Schadstoffquelle sich im Wesentlichen auf den Bereich der ehemaligen Chlorbenzenproduktion, dort auf die ehemaligen Anlagen der Benzenchlorierung und Chlorbenzendestillation, beschränkt. Die Fläche ist heute ohne Bebauung.

Das Schadstoffpotential im Quellbereich befand sich zum überwiegenden Teil in der gesättigten Bodenzone.Lokal lagen die Chlorbenzene und BTEX als Phasenkörper vor.

 

Farbenfabrik um 1920

 
Im Rahmen der Bodensanierung wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:
   
a: Rückbau der Oberflächenversiegelungen in den Bohrbereichen
   
b: Aufwältigung der Bohrbereiche in den Sanierungsbereichen A und B mit Entfernung der unterirdischen Bebauungsreste innerhalb einer bewetterten Einhausung, Errichtung eines Bohrplanums
   
c: Abteufen von 945 Großlochbohrungen mit einem Durchmesser von 1.800 mm bis in eine Tiefe von max. 13 m unter GOK
   
d: Verfüllung der Großlochbohrungen mit weitgestuftem Kies
   
e: Betrieb der sanierungsbegleitenden Grundwassergewinnung in 4 Brunnen, Gewinnung und Aufbereitung von 156.885 m³ Grundwasser über eine Abwasserreinigungsanlage
   
f: Fachgerechte Entsorgung der bei der Sanierung anfallenden Abfälle/Böden
 
Bei der Sanierung wurde insgesamt eine Chlorbenzenmenge von 254.558 kg und eine BTEX-Menge von 20.796 kg zurückgewonnen. Durch Beendigung der Großlochbohrungen wurde die Grundwassergewinnung noch ca. 7 Monate bis zum Abbruchkriterium (nachlassende Effektivität) fortgesetzt. In diesem Zeitraum wurde an allen Brunnen ein signifikanter Rückgang der Schadstoffgehalte festgestellt.
 
Ansprechpartner: Herr Dorausch, Tel.-Nr.: (0 34 94) 6656 156, E-Mail: c.dorausch@mdse.de